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Lütfiye Turan
Lütfiye Turan

Wie installiere ich ein Drupal-Modul?

Mit insgesamt über 42.000 bereitgestellten Modulen (sog. Contrib-Module) und mehr als 6.900 kompatiblen Modulen zur Version 8 erlaubt es uns Drupal, allein mit bestehenden Modulen und Themes eine Webseite nach eigenen Vorstellungen aufzubauen und zu individualisieren. Die weltweit aktive Drupal-Community sorgt dafür, dass diese Erweiterungen stets aktualisiert und sicher gehalten werden. Was Contrib-Module sind oder wie eigene Module erstellt werden, können Sie in unserem Blog Artikel "2 einfache Vorgehensweisen, ein Drupal zu erstellen" nachlesen.

Eine Liste aller verfügbaren Module findet sich auf drupal.org. Hier können Sie nach bestimmten Modulen suchen, aber auch völlig neue entdecken: Z. B. gibt es eine Übersicht der Module welche von der Drupal-Community am häufigsten heruntergeladen bzw. Installiert wurden.

Nachdem Sie auf der Modulseite eines gewünschten Moduls gelandet sind, finden Sie eine Kurzzusammenfassung des Moduls, Links zu Dokumentationen, Statistiken und weitere Informationen.

1. Herunterladen über drupal.org

Im unteren Bereich der Seite befindet sich ein Download-Link (links neben dem Schild und dem Veröffentlichungsdatum) für verschiedene Drupal-Versionen. Um die Funktionalität des Moduls sicherzustellen, ist es zu empfehlen, immer die Modul-Version mit dem Präfix Ihrer Drupal-Version zu installieren. Sollten Sie also eine Drupal 8-Seite besitzen, wählen Sie bitte die “8.x”-Version aus. Analog gilt das Gleiche bei Drupal 7.

Bitte achten Sie auch auf das Schild-Symbol bevor Sie ein Modul herunterladen. Diese Sicherheitshinweise werden vom Drupal Security Team verwaltet und markieren Module, die mit den Sicherheitsstandards konform oder eben nicht konform sind.

Damit Ihr Projekt stets sicher bleibt, sollten Sie Module nur dann installieren, wenn Sie wissen, dass die Installation keine Risiken mit sich bringen wird.

In Drupal einbinden

Nach erfolgreichem Download entpacken Sie das Modul und erhalten einen Ordner, der nach dem Modul benannt ist. Nun muss der Ordner in Drupal eingebunden werden. Dazu verschieben Sie diesen Ordner in Ihr Projektverzeichnis. Module, die von der Drupal-Community bereitgestellt wurden, werden standardmäßig in den Pfad “modules/contrib” abgelegt.

Das Modul installieren

Nachdem das Modul in Drupal eingebunden wurde, folgt die Installation des Moduls. Wenn Sie im Adminbereich Ihrer Seite auf “Extend” gehen, sehen Sie eine Liste aller Module, die Ihnen zur Verfügung stehen. Neben einer kurzen Beschreibung des Moduls erhalten Sie auch Informationen über die Version des Moduls, “requirements” (Abhängigkeiten von Modulen), oder können direkt zur Modulkonfiguration gelangen. Durch das Auswählen der jeweiligen Checkbox und das anschließende Klicken auf “Install” werden die Module installiert und aktiviert.

2. Herunterladen über Composer

Composer ist ein Dependency Manager (Paketmanager) für PHP, welcher sich darum kümmert, Abhängigkeiten aufzulösen und alle benötigten Bibliotheken automatisch in der konfigurierten Version in Ihr Projekt herunterzuladen. Sollte Composer bei Ihnen noch nicht installiert sein, finden Sie hier eine Anleitung für Linux. Contrib-Module, die von der Community bereitgestellt werden, können oft mehrere Abhängigkeiten haben. Ohne Composer müssten Sie sich beim Herunterladen der Module um alle Abhängigkeiten kümmern. Das Herunterladen über Composer ist die von Drupal empfohlene Vorgehensweise.

Mit dem folgenden Befehl über die Kommandozeile können Module mit Composer installiert werden.

composer require drupal/module_name

Um das Modul “ctools” herunterzuladen, führen Sie beispielsweise folgenden Befehl aus:

composer require drupal/ctools

Es wird automatisch ein neuer Ordner “ctools”  in “modules/contrib” angelegt und das Modul steht Ihnen nun in der Liste aller verfügbaren Module zur Aktivierung bereit. Beachten Sie, dass Module durch diesen Befehl nur heruntergeladen, aber nicht eingeschaltet werden!

Zum Einschalten gehen Sie, wie oben beschrieben, im Adminbereich Ihrer Seite auf “Extend”, wählen die jeweilige Checkbox aus und klicken anschließend auf “Install”.

Falls Sie nicht die aktuellste Version eines Moduls herunterladen möchten, sondern eine bestimmte Version, können sie die Version wie folgt angeben:

composer require drupal/module_name:version

Weitere Informationen dazu erhalten Sie hier unter “Specifying a version”.

Aktivieren mit Drush

Das Einschalten eines Moduls kann auch über drush erfolgen. Drush steht für Drupal Shell und ist ein Terminal-Werkzeug zum Verwalten von Drupal-Webseiten. Drush ermöglicht es, eine Vielzahl von administrativen Aufgaben direkt in der Kommandozeile auszuführen. Dies spart nicht nur sehr viel Zeit, gleichzeitig kann der Entwickler konzentriert weiterarbeiten, ohne durch das Hin- und Herwechseln zwischen dem Terminal und der Oberfläche abgelenkt zu werden. Um ein Modul mit drush einzuschalten, führen Sie folgenden Befehl aus:

drush en module_name

Um beispielsweise das Modul “ctools” einzuschalten, führen Sie folgenden Befehl aus:

drush en ctools

3. Herunterladen und installieren über Drupal Console

 

Module können auch über Drupal Console installiert werden. Beachten Sie hierbei aber, dass Ihre composer.json-Datei nicht automatisch angepasst wird.

Mit folgendem Befehl über die Kommandozeile können Sie Module mit Drupal Console installieren:

 

dupal moi module_name

Um beispielsweise das Modul “ctools” zu installieren, führen Sie folgenden Befehl aus:

drupal moi ctools

Anders als beim Herunterladen mit Composer wird hier das Modul nicht nur heruntergeladen, sondern auch gleichzeitig eingeschaltet. Bestehende Abhängigkeiten (dependencies) müssen jedoch manuell überprüft werden.

Fazit

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Artikel verschiedene Wege und Werkzeuge aufzeigen konnten, die Ihnen helfen, ein Modul erfolgreich herunterzuladen und zu installieren.

Auch wenn hier bereits erwähnt wurde, dass Composer der von Drupal empfohlene Weg ist, Abhängigkeiten von Modulen und anderen Erweiterungen zu verwalten, bleiben die anderen Wege selbstverständlich offen. Da letztendlich alle genannten Wege zum Ziel führen und hier auch nach Anwendungsfall unterschieden werden muss, bleibt die Entscheidung grundsätzlich natürlich bei Ihnen.

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