Achtung "angestaubt"!
Dieser Artikel ist bereits ein wenig veraltet und kann Informationen enthalten, die nicht mehr dem aktuellen Stand des Themas entsprechen.
Traditionell reisen die meisten Drupalistas bereits am Freitag an, schließlich finden am Vorabend des Camps erste Events statt. Dieses Jahr die deutsche Ausgabe des Splash-Awards, der “Drupal-Oscars”, bei denen eine Reihe von Drupal-Projekten in verschiedenen Kategorien im Voraus nominiert und an diesem Tag prämiert wurden. Leider konnten wir als arocom dieses Jahr nicht am Award teilnehmen, dafür hat uns in der Vorbereitung einfach die Zeit gefehlt. Vielleicht klappt’s ja im nächsten Jahr, Daumen drücken!
Die Nominierungen und Gewinner kann man sich unter folgendem Link einsehen: http://www.splashawards.de/de/2019.
Der Samstag kennzeichnete den offiziellen Beginn des Drupal Camps, welches dieses Mal im Munich Center of Community Arts oder kurz MUCCA stattfand. Das MUCCA gilt als Kreativschmiede für verschiedene künstlerische und soziale Projekte, öffnet seine Türen aber auch für Veranstaltungen verschiedenster Art und bietet für diese Zwecke eine Reihe von unterschiedlich eingerichteten Räumen.
Neben einem großen Hauptraum, in dem die Eröffnung und Planung des Drupal Camps stattfand, gab es vier weitere Räume, in denen die verschiedenen Sessions des Camps stattfinden konnten.
Nach der eigentlich Eröffnung am Samstagmorgen, bei der unter anderem den Sponsoren gedankt und die Räumlichkeiten kurz vorgestellt wurden, kam es zur Erklärung eines grundlegenden Konzepts dieses Camps: Dessen Ausrichtung und Organisation als ein Barcamp.
Im Gegensatz zu “normalen” Camps findet die Sessionplanung und -auswahl hier nicht vor dem Beginn des eigentlich Events, sondern auf dem Camp selbst statt. Als einer der ersten Programmpunkte am Samstag und am Sonntag galt es also, gemeinsam mit allen Teilnehmern die Sessions dieses Tages festzulegen.
Restriktionen, wer eine Session halten darf, gibt es keine: Jeder kann sich melden und kann in ein paar kurzen Sätzen seine Session vorstellen. Anschließend wird per Handzeichen das Interesse gewertet und ein (dem Interesse angemessen großer) Raum zugeteilt.
Das Interessante dabei: Sessions müssen keine ausgearbeiteten Präsentationen sein, sondern können auch einfach ein grundlegendes Thema oder eine Frage als Diskussionsgrundlage in den Raum stellen. Der Fokus der Sessions geht dabei ganz klar weg vom eigentlichen Referenten und verschiebt sich in Richtung der Zuhörer, deren Beteiligung in den meisten Sessions mehr noch als sonst ausdrücklich erwünscht ist.
Auch wenn dieses Konzept zu Beginn des Drupal Camps nicht von allen favorisiert wurde, so zeigte sich über die zwei Tage doch, welche Möglichkeiten und interessanten Dynamiken dieses bot. Durch die stärkere Einbindung der Zuhörer entstanden so oft mehr Gesprächs- und Diskussionsrunden als richtige Vorträge.
Da vor Beginn des Camps nicht bekannt war, welche Sessions gehalten werden würden, war die Befürchtung vieler Teilnehmer, dass sie keine für sie interessanten Sessions zu hören bekommen würden. Tatsächlich war es aber nicht möglich, nach den zwei Tagen mit jemandem zu sprechen, der seine Befürchtungen bestätigt sah. Die stattgefundenen Sessions waren nicht nur vielfältig und beschäftigten sich mit ansprechenden Themen, sondern boten auch ein Forum für Diskussion und den Austausch von Erfahrungen über Themen wie Motivation im (Arbeits-) Alltag oder das Leben eines “Digital nomads”.
Weitere Highlights der Sessions waren der Erfahrungs-/Wissensaustausch über Requirements Engineering, der Vortrag über Entwickeln mit und in der Cloud sowie die Retrospektive der DrupalCon Darmstadt.
Abschließend lässt sich sagen, dass dieses Drupal Camp neben den Einblicken in Drupal vor allem auch wieder eine tolle Möglichkeit war, neue Bekanntschaften zu machen. Die Community war und ist schon immer sehr divers gewesen und sorgt mit ihren vielfältigen Persönlichkeiten auf jedem Event für ein einzigartiges Erlebnis.
An dieser Stelle würde ich mich auch nochmal gerne bei den Sponsoren und den Veranstaltern bedanken, die mit einem kleinen Team und überschaubaren Mitteln ein wirklich großartiges Camp auf die Beine gestellt haben, das sich im Vergleich zu Veranstaltungen mit wesentlich größeren Organisationsteams nicht verstecken muss!