Willkommen zu Drupal CMS: Ein Blick auf die Zukunft des Content Managements

Laura Murgia
Drupal cms

Ursprünglich unter dem Codenamen "Drupal Starshot" entwickelt, wurde die zusätzliche Drupal Variante nun offiziell als "Drupal CMS" vorgestellt. Dieser Name betont den Zweck des Systems und unterstreicht seine Rolle als Content-Management-Lösung. Doch was genau verbirgt sich hinter Drupal CMS, und wie unterscheidet es sich vom regulären Drupal 11?

Wie kam es zu Drupal CMS?

Drupal kann durch sein komplexe Architektur für Nicht-Entwickler herausfordernd sein. Mit der zunehmenden Beliebtheit von No-Code-Lösungen startete Dries Buytaert, Gründer von Drupal, auf der DrupalCon Portland die “Starshot-Initiative”. Diese vereinte Projekte wie den Experience Builder, automatische Updates, den Project Browser und die neu eingeführte Drupal-AI-Initiative unter der Mission, die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern und Drupal für Privatpersonen, kleine Unternehmen und Vereine zugänglicher zu machen.

Drupal CMS und Drupal 11: Was ist der Unterschied?

Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass Drupal CMS und Drupal 11 dasselbe sind. Tatsächlich handelt es sich um zwei unterschiedliche Konzepte:

Drupal Core:

Wenn von “Drupal” gesprochen wird, ist in der Regel vom “Drupal Core” die Rede. Drupal (Core) bildet seit 24 Jahren die Grundlage für ein Content-Management-Framework oder eine Plattform für Digitalprojekte. Der Drupal Core bildet die Basis aller Drupal-Installationen. “Drupal Core” ist jedoch kein fertiges Produkt, sondern ein Framework, das technische Kenntnisse oder die Unterstützung durch Entwickler erfordert. Drupal 11 stellt die aktuelle Hauptversion des Drupal Core dar und bietet technologische Weiterentwicklungen sowie neue Funktionen.

Drupal CMS:

Die Starshot-Initiative zielte darauf ab, auf Basis des Drupal Cores ein einsatzbereites Produkt zu schaffen. Drupal CMS kombiniert den Core mit einem Set an vordefinierten Konfigurationen und Modulen. Dadurch ermöglicht Drupal CMS benutzerfreundliche, spezifische Lösungen, die sofort getestet und per Drag-and-Drop im Browser angepasst werden können.

Drupal CMS wurde speziell entwickelt, um es Privatpersonen, Sitebuildern, kleinen Unternehmen und Vereinen zu erleichtern, eine klassische Website ohne tiefgehende Drupal-Kenntnisse zu erstellen. Es bietet eine solide Grundlage für viele Projekte und kann als Einstiegslösung dienen, auf der auch Agenturen aufbauen können.

Für Projekte mit einem nicht klassischen CMS-Scope bleibt Drupal 11 als hochflexibles Framework die ideale Wahl.

Die Rolle von Modulen und Recipes in Drupal CMS

Module: Die Bausteine von Drupal

Module sind grundlegende Erweiterungen, die für jede Drupal-Installation notwendig sind. Sie machen Drupal CMS flexibel und anpassungsfähig, indem sie es ermöglichen, die Funktionalität von Websites gezielt zu erweitern und individuelle Anforderungen zu erfüllen.

  • Anwendungsfall: Ein Modul fügt eine spezifische Funktion hinzu, wie z. B. eine Bildergalerie, ein Kontaktformular oder SEO-Optimierung.
  • Flexibilität: Module sind flexibel und können unabhängig voneinander aktiviert, deaktiviert oder kombiniert werden, erfordern jedoch oft zusätzliche Konfigurationen.
  • Beispiele:
    • Views: Ermöglicht die Erstellung benutzerdefinierter Datenansichten.
    • Pathauto: Generiert automatisch suchmaschinenfreundliche URLs.
    • Commerce: Fügt grundlegende E-Commerce-Funktionen hinzu.
    • Webform: Bietet ein Standard-Formular, das sich manuell noch anpassen bzw. erweitern lässt.

Recipes: Vorgefertigte Konfigurationen für bestimmte Anwendungsfälle

Recipes in Drupal CMS sind vorkonfigurierte Sets von Modulen und zugehörigen Einstellungen nach best practices der Drupal Community. Sie bilden damit Funktionen ab, die gezielt für bestimmte Anwendungsfälle entwickelt wurden und so die initiale Erstellung dieser erheblich erleichtern. Recipes bieten also Standardlösungen „out of the box“.

  • Anwendungsfall: Recipes ermöglichen es Nutzern, ohne großen Aufwand eine vollständig vorkonfigurierte Funktionalität bereitzustellen, z. B. einen Online-Shop, eine Blogging-Plattform oder eine Community-Website.
  • Flexibilität: Recipes bieten einen schnellen Einstieg und vordefinierte Lösungen, können aber bei Bedarf individuell angepasst werden.
  • Beispiele:
    • E-Commerce-Recipe: Enthält Module wie Commerce, Payment Gateway und Tax, vorkonfigurierte Produktseiten und Layouts.
    • Blogging-Recipe: Enthält Module wie CKEditor, Kommentare und Tags sowie vordefinierte SEO-Einstellungen.

Beispiel: Blog Recipe

Nach der Installation des Blog Recipes kommt der neue Content Type “Blog” hinzu. Beim Erstellen eines Blog Contents wird automatisch ein Menu Punkt “Blog” erstellt mit einer voreingestellten Landingpage samt Dynamic Entity Lists und die selbsternannten Tags werden unterhalb gelistet. Es wird also eine durchdachte Standard-Blogseite erstellt.

Was bietet Drupal CMS? Ein kurzer Überblick

  1. Vorkonfigurierte Einstellungen für einen schnellen Start

Drupal CMS bietet eine Sammlung von vordefinierten Konfigurationen, die besonders für neue Webprojekte nützlich sind. Dies reduziert den initialen Konfigurationsaufwand erheblich.

  1. Flexibilität durch Module und Konfigurationen

Die Einbindung und Anpassung von Modulen und vordefinierten Einstellungen ermöglicht es, Websites gezielt zu gestalten und auf die Anforderungen eines Unternehmens zuzuschneiden.

  1. Verbesserte Benutzerfreundlichkeit

Die modernisierte Benutzeroberfläche baut auf dem GIN-Theme auf und integriert Funktionen wie:

  1. Zukünftige Erweiterung: Experience Builder

In künftigen Versionen wird Drupal CMS den Experience Builder einführen, der die Erstellung von Seiten durch visuelle Tools weiter vereinfacht. Dieses Feature wird besonders für Nutzer ohne technische Kenntnisse von Vorteil sein und die Benutzerfreundlichkeit auf ein neues Niveau heben.

  1. ECA (Event-Condition-Action)

Das ECA-Modul ermöglicht fortschrittliche Automatisierungen und personalisierte Benutzererfahrungen. Nutzer können Bedingungen definieren, die bestimmte Aktionen auslösen, und so Workflows ohne Programmierung optimieren.

Praktische Anwendungsbeispiele

  1. Neue Webprojekte
    • Ein Startup plant, eine Plattform für Community-Mitglieder zu erstellen. Mit Drupal CMS wählen sie eine Konfiguration für Community-Websites, die bereits Funktionen wie Foren, Benutzerprofile und ein Kommentarsystem enthält.
  2. Schnelle Anpassung an neue Anforderungen
    • Ein kleines Unternehmen nutzt Drupal CMS für seine Corporate Website. Bei der Einführung eines neuen Produkts können sie eine passende Konfiguration für Landingpages hinzufügen, um die Conversion zu optimieren.
  3. Langfristige Skalierbarkeit
    • Dank der Flexibilität der Module und Konfigurationen kann Drupal CMS mit den Anforderungen eines wachsenden Unternehmens mitwachsen.

Für wen eignet sich Drupal CMS?

Drupal CMS richtet sich besonders an:

  • Privatpersonen und Sitebuilder: Drupal CMS ist ideal für Einzelpersonen, die schnell und einfach eine Website erstellen möchten. Mit vorkonfigurierten Lösungen können sie auch ohne technisches Know-how sofort starten.
  • Kleine Unternehmen und Vereine: Unternehmen und Organisationen, die eine klassische Corporate Website benötigen, profitieren von den benutzerfreundlichen und sofort einsetzbaren Funktionen. Drupal CMS bietet eine solide Grundlage für Websites, die auch mit wenig Aufwand professionell wirken.
  • Agenturen und Freelancer: Für Projekte, die eine schnelle und effiziente Basis erfordern, bietet Drupal CMS eine aufwandsreduzierende Ausgangslösung. Diese kann durch Agenturen leicht erweitert und angepasst werden, um spezifische Anforderungen zu erfüllen.

Drupal CMS ist perfekt für all jene, die eine "Out-of-the-Box"-Lösung suchen, ohne Kenntnisse über Drupal-Best-Practices oder Erfahrung mit früheren Drupal-Projekten. Für komplexere Projekte mit speziellen Anforderungen bleibt Drupal 11 als flexibles Framework die bevorzugte Wahl.

Fazit: Drupal CMS – Out-of-the-Box, flexibel und effizient

Drupal CMS bietet eine leistungsstarke Basis für viele Webprojekte, die mit minimalem Aufwand starten können. Es ermöglicht auch Nutzern ohne Vorerfahrung, schnell Ergebnisse zu erzielen. Für komplexere Projekte, die über den klassischen CMS-Scope hinausgehen, bleibt Drupal 11 weiterhin die ideale Wahl. Gemeinsam mit Drupal Agenturen wie arocom können Unternehmen die Funktionalität von Drupal CMS ausbauen und an spezifische Anforderungen anpassen.

Wir freuen uns darauf, mit unseren Kunden die Vielseitigkeit und Effizienz von Drupal CMS zu entdecken und gemeinsam zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln!

Weiterführende Informationen:

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