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Wieso sollte ich disavowen?
Früher zählte vor allem die Quantität von Backlinks: Je mehr Backlinks eine Webseite erhalten konnte, desto besser. Dadurch entwickelten sich kurzzeitig SEO-Praktiken und Geschäftsideen, die man heute als "blackhat"-SEO bezeichnen würde. Linkfarmen boten (und bieten immernoch) tausende Links mit einem Klick - gegen Geld, versteht sich. Man kann davon ausgehen, dass “alte” Seiten, die schon vor Jahren SEO betrieben haben, auch diese Praktiken angewandt haben, um ihre Backlinkzahl zu steigern.
Doch auch neben diesen fragwürdigen Methoden des Backlinkaufbaus wirken sich heute z. B. Eintragungen in die verschiedensten Verzeichnisse negativ aus. Grundsätzlich sind Verzeichnisse nicht schlecht und in manchen Fällen sogar äußerst nützlich. Aber Sie sollten sich bei jedem Eintrag fragen: Würde ich dieses Verzeichnis wählen, um dort nach Einträgen zu suchen? Prüfen Sie auch, welche anderen Seiten dort verlinkt sind.
Selbstverständlich bleibt Google und anderen Suchmaschinen nicht verborgen, was SEOs in aller Welt versuchen, um Rankings zu manipulieren. Die Entwicklung der Algortihmen soll unter anderem auch dieses massive und unnatürliche Linkbuilding berücksichtigen. Das wurde zuletzt durch das erste Pinguin-Update spürbar, als viele Webseiten plötzlich stark an Sichtbarkeit eingebußt haben, weil "gekaufte" Backlinks ein negativer SEO-Faktor wurden.
Ein weiterer Grund für Disavow ist, dass manche Webseiten von "negative SEO" betroffen sind: Wettbewerber betreiben massives Linkbuilding zu Konkurrenz-Seiten, um deren Domain "abzuschießen". Das ist nicht unbedingt illegal, beschädigt aber das Backlinkprofil enorm. Um dem entgegenzuwirken, können Webseitenbetreiber solche Backlinks disavowen. Sie teilen Google dadurch mit, dass die Suchmaschine diese Links ignorieren soll. Nachdem Google erneut alle Links gecrawlt hat (was mitunter sehr lange dauern kann), erholt sich das Backlinkprofil oftmals und die Sichtbarkeit steigt wieder an.
Wie kann ich disavowen?
Sie sollten zuerst Ihr Backlinkprofil prüfen. Hierfür bieten sich unter anderem das kostenlose Google Search Console an, in welchem Sie herausfinden können, welche Seiten auf Ihre verlinken. Hierzu gehen Sie in der Search Console auf → Suchanfragen → Links zu Ihrer Website. Eine Alternative ist das Tool “Screaming frog” . Bis zu 500 URLs können Sie kostenlos analysieren lassen. Ein Upgrade kostet 99 englische Pfund pro Jahr. Schließlich bietet Linkresearchtools das Tool DTOX an, welches alle Backlinks zu Ihrer Seite prüft und gleich eine Risikoeinschätzung für jeden Backlink abgibt.
Sobald Sie eine Liste der Backlinks haben, können Sie diese einzeln durchgehen und manuell prüfen:
- Der Link ist freiwillig gesetzt.
- Andere Links auf der Seite führen zu vertrauenwürdigen Seiten.
- Der Link bringt einen Mehrwert.
- Die Linkquelle ist vertrauenswürdig.
Wenn Sie all diese Fragen mit “ja” beantworten können, ist es vorerst in “guter” Backlink. Alle anderen “schlechten” Backlinks sollten Sie disavowen. Google bietet an, "Disavow-Files" in der Search Console hochzuladen. Diese Datei muss eine .txt-Datei sein. Sie enthält alle Domains, von denen schlechte Backlinks auf die eigene Webseite zielen.
So eine Datei kann folgendermaßen aussehen:
Der Kommentar in der ersten Zeile ist für den Ersteller selbst. Es können auch weitere Kommentare eingefügt werden, allerdings ist nicht damit zu rechnen, dass irgendein Mitarbeiter von Google diese lesen wird. Mit dem Befehl "domain:" wird Google mitgeteilt, dass alle Links der Domain disavowed werden sollen. Das ginge auch auf URL-Ebene, damit würden aber einige Backlinks nicht mit disavowed.
Was passiert nach dem Disavow?
Keiner kann Google oder bing zu etwas zwingen. Es dauert mitunter Monate, bis sich eine Wirkung in der Sichtbarkeit zeigt. Neben Warten bietet z. B. Linkresearchtools das Tool "DTOX Boost" an, um den Vorgang zu beschleunigen. Das Tool ist allerdings recht teuer und daher für Einzelpersonen weniger attraktiv.
Einmal disavowen reicht leider nicht. Sie müssen regelmäßig Ihr Backlinkprofil prüfen und schlechte Links disavowen.
arocom kann helfen
Wenn Sie Ihr Backlinkprofil nicht selbst regelmäßig monitoren, schlechte Links identifizieren und gegebenenfalls disavowen, kann Ihnen unser Disavow-Service sicher weiterhelfen. Sprechen Sie uns an.